Marc's Hifi Blog

Bei Christian Isenberg selbst war mächtig was los. Nicht nur, dass hier das edelste Hifi-Equipment ein Stelldichein gab, sondern hier wurde auch am meisten gefachsimpelt. Und Christian war ganz in seinem Element. Ich finde es superklasse, wenn sich ein High-Ender so mit seiner Profession identifiziert, wie er – und dabei auch noch offen und herzlich ist. So machte die Anlage ziemlich an. Die „barocken“ LeConteure Lautsprecher zeigten große Spielfreude und die großartigen Simon Yorke holten alles aus dem schwarzen Gold. Das war alles, wie aus einem Guss und „highly engineered“. Ich freue mich aufs nächste Mal.

In einem der gemütlichsten Vorführräume wurde eines der wertigsten Boxenpaare gezeigt und gespielt. Aber darf man zu diesen Kunstwerken von Consensus eigentlich noch Box sagen? Schließlich kann man den stylischen Oracle CD 2000 eigentlich auch nicht mehr als „CD-Spieler“ bezeichnen. Das Gerät sieht wirklich extrem aus – extrem gut finde ich. Weniger gut entwickelte sich das Klanggeschehen. Es wurde zwar noch etwas gerückt und umgesteckt, aber das Klangbild ergab für mich kein Ganzes. Es war alles da, aber bei mir wollte der Funke nicht überspringen. Dabei sah das alles vielversprechend aus.

Das nenne ich selbstbewusst: der mächtige Vollverstärker vom russischen Hersteller NEM wurde offen präsentiert. Ich habe Röhren zwar schon schöner angerichtet gesehen, aber ein Hingucker war er trotzdem. Und irgendwie musste der Bolide sich ja auch von den ausladenden Odeon Hörnern abheben. Mir gefiel die Zusammenstellung recht gut. Und wenn ich den Platz hätte, würden die tollen Odeons schon bei mir Zuhause stehen (aber da müsste ich meine Frau wohl vorher ablenken). Abgelenkt wurde ich auch durch die Quelle – die Musik kam direkt aus einem Apple Powerbook. Sie wurde mit einer speziellen (und noch nicht erhältlichen Software) aufbereitet und konnte wirklich überzeugen.

Noch kleiner also im Kiso-Raum ging es nur hier. Der Hörraum hatte ca. 4qm und die Anlage stand vor dem Bett. Das ist bestimmt realistisch, aber es waren schon 2 Besucher im Raum und ich passte nicht mehr hinein, daher nur gucken 😉

Nicht wenig eindrucksvoll verlief die Vorstellung der Duevel Bella Luna powered by Audiomat und VPI Classic Plattenspieler. Alles lecker angerichtet auf den toll verarbeitenden Racks von Suonomondo! Ich hatte mich vor einigen Jahren schon einmal in die skurile Optik der Duevel Lautprecher verguckt und wollte mir eine kaufen. Die damalige Händlervorführung geriet aber zu einem Fiasko und ich dachte, dass es sich hier um eine klangliche Entgleisung handeln würde, mit der ich so gar nicht klar käme. Diesen Eindruck muss ich nach der Präsentation auf der hifideluxe revidieren. Das hat mir sehr gut gefallen und hier haben die Verantwortlichen eine tolle Kette zusammengestellt, die jede Art von Musik wunderbar transportieren konnte. Und es war auch die einzige Vorführung an diesem Wochenende, bei der endlich mal mit „normaler“ Musik vorgeführt wurde. Das Spektrum reichte, von Klassik, über Folk, bis zu gewöhnlichem Pop – so sollte es immer sein.