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Scythe Kamabay Amp SDA-1000. Kleiner Amp ganz groß.

Freitag, 13. März 2009

Rechtzeitig zur diesjährigen CeBIT meldete sich die Firma Scythe bei mir und bat mich, einen Blick auf eines Ihrer Produkte zu werfen – den Verstärker Kamabay SDA-1000.

Ich gebe zu, ich war ein wenig überrascht – was soll das sein und warum sollte ich mir das anschauen? Aber ich freue mich, wenn ich helfen kann. Und die direkte „Power“ eines 10Watt Digital-Verstärkers machte mich neugierig. Somit stelle ich dieses Gerät hier gern vor und möchte meine subjektiven Eindrücke wiedergeben.

In der Regel langweilige ich mich, wenn ich die technischen Daten eines Gerätes betrachte. Entweder habe ich davon zu wenig Ahnung oder aber die Praxis ist oft ganz anders, sprich – die Daten sagen über das klangliche Ergebnis nicht viel aus. Trotzdem, hier sind sie:

– Eingang: Cinchstecker, 2x Kanäle
– Ausgang: Lautsprecherausgang, 2x Kanäle
– Kopfhörerausgang: 3,5mm
– Power IC: YAMAHA® YDA 138 (D-3)
– Anzahl der Kanäle: 2x Kanäle
– Eingangsstecker: Stereo Mini Plug (3,5mm)
– Nennleistung: 10 Watt – 2x Kanäle
– Maximale Effizienz: 88% (8O, 10W)
– Rauschabstand: 103 dB
– Klirrfaktor (TDH): 0,02% (1KHz, 8O)
– Stromquelle: DC 12V (4-Pin Molex) oder AC Adapter
– Stromaufnahme: 36W
– Maße: 152x41x113mm (BxHxT)

Dem Betrachter ist es sofort aufgefallen: Das Ding ist klein, sehr klein! Wie klein, kann man auf den Bildern erkennen. Aber das soll so sein, denn der SDA-1000 kann wahlweise als Stand-alone-Gerät in einer kleinen Hifi-Anlage, an der Spiele-Konsole, am TV oder aber auch im Schacht eines PCs Verwendung finden. Das letztere soll sein Haupteinsatzgebiet sein, aber kann das Gerät eventuell mehr?

Scythe Kamabay SDA-1000

Scythe Kamabay SDA-1000

Als High-Ender wollte ich es ausschließlich unter highfidelen Gesichtspunkten ausprobieren und habe es gewagt, den kleinen Digi-Amp an meine Shahinian Obelisk anzuschließen. Und ich habe es auch nur mir diesen Lautsprechern probiert.

Vorweg, die Shahinian haben mit 89dB einen recht guten Wirkungsgrad, können aber viel Leistung vertragen. Darüber hinaus habe ich schon mit anderen Verstärkern gute Ergebnisse erzielen können – das omnidirektionale Abstrahlverhalten der Obelisk kann so manche Schwächen innerhalb der Kette „verstecken“.

So hatte ich aufgrund der extrem niedrigen Watt-Zahl nichts Großartiges erwartet und eine kurze Vorab-Recherche im Internet hatte mich auch gewarnt – mit „echter Musik“ solle das Teil verhangen und schwachbrüstig klingen.

Der Verstärker lässt sich Dummy-proof anschließen, neben dem ausgelagerten Netzteil gibt es nur einen einfachen Cinch-Eingang, sowie die Lautsprecher-Buchsen (für Bananas oder Kabelschuhe). Vorn ein großer Lautstärkeregler, sonst nix, nada! Das sieht minimalistisch lustig aus und irgendwie auch nach „High-End“ 😉

Scythe Kamabay SDA-1000

Scythe Kamabay SDA-1000

Lustig sah es auch aus, als ich mein Naim NACA5 anschließen wollte, das starre Kabel ließ sich zwar schnell mit den Anschlüssen des Verstärkers verbinden, aber damit wollte das kleine Gerät einfach nicht mehr auf dem Rack stehen bleiben. Das Kabel hob den Verstärker einfach in die Luft…! Also durfte das weiche Naim NACA4 die Verbindung zu den Lautsprechern übernehmen. Und siehe, das wirkt doch sehr organisch, oder?

Scythe Kamabay SDA-1000 Shahinian

Scythe Kamabay SDA-1000 Shahinian

Als Quelle habe ich mir einen CD5x ausgeliehen (ich hatte keine Lust meinen CDS wieder vom Netz zu nehmen und wusste auch nicht, wohin mit dem CDPS). Aber der CD5x ist bestimmt keine minderwertige Quelle, im Gegenteil der Player macht riesig Spaß.

Und das war auch mein erster Eindruck, nachdem die ersten Töne aus den Boxen kamen. Das soll „verhangen“ und „schwachbrüstig“ klingen – das ging sofort ab wie die Feuerwehr und machte sofort Spaß!

Ok, ich höre gern laut und mit den Obelisk funktioniert das in der Regel auch prima – hier wurde es mit größerer Lautstärke recht zickig und der Amp stieß an seine leistungstechnischen Grenzen. Darüber hinaus gibt es natürlich weitere Abstriche zu machen: so lässt das Klangbild in der Tiefe zu wünschen übrig, der Bass war limitiert und das eine oder andere Signal war nicht mehr vorhanden. Aber lieber „limitiert“ und „nicht vorhanden“, als schlecht. Und ich muss zugeben, langweilig klingt anders.

Wer einen kleinen günstigen Verstärker sucht, der zusätzlich den Vorteil bietet, dass er – ob seiner Größe – praktisch unsichtbar ist, der sollte sich den Kamabay SDA-1000 unbedingt anschauen. Weitere Vorteile: das Gerät ist wirklich preiswert (um 50 Euro) und wird komplett mit Cinch- und Lautsprecherkabeln geliefert. Da steht dem schnellen (und zweckmäßigeren) Anschluss an das PC-Video-System nichts im Wege.

Hersteller-Infos und Link:

www.scythe-eu.com/produkte/pc-zubehoer/kama-bayamp.html