Die Anonymen Romantiker Trailer
Freitag, 1. Juli 2011Regie:Jean-Pierre Améris
Produktion:Nathalie Gastaldo, Philippe Godeau
Drehbuch:Jean-Pierre Améris und Philippe Blasband
Die Story:Angélique Delange (Isabelle Carré) ist fest entschlossen, ihre extreme Empfindsamkeit in den Griff zu bekommen. Deshalb geht sie zu den Treffen der Anonymen Romantiker. Zwar fällt sie auch in der Selbsthilfegruppe hochsensibler Persönlichkeiten gleich in Ohnmacht als sie über sich sprechen soll, doch mit der Zeit wächst ihr Vertrauen und die Tricks der Gruppe helfen. Das ist auch nötig, denn Angélique sucht Arbeit, und das ist mit ihrem Problem noch viel schwieriger als sonst. Sieben Jahre konnte sie im Verborgenen wirken, als Chocolatière für Monsieur Mercier. Er erkannte ihr Talent bei ihrer Abschlussprüfung (bei der sie ebenfalls das Bewusstsein verlor) und verkaufte ihre Kreationen bald darauf mit großem Erfolg. Da jeder glaubte, die Köstlichkeiten würden von einem Eremiten kreiert, dessen Aufenthaltsort nur Monsieur Mercier bekannt war, stand Angélique plötzlich ohne Arbeit auf der Straße, als Monsieur Mercier unerwartet verstarb. Und so findet sich Angélique im Hof der Schokoladenmanufaktur von Jean-René (Benoît Poelvoorde) wieder und übt sich in Selbstsuggestion für ihr Bewerbungsgespräch. Zwar dominiert für kurze Momente der Fluchtimpuls, doch schon bald sitzt sie Jean-René gegenüber, nicht ahnend, dass er ähnlich leidet wie sie. Denn ihr zukünftiger Chef schwitzt bereits sein Hemd durch, nur weil er mit ihr sprechen muss. Dass das Telefon klingelt, bringt ihn vollends aus der Fassung, und so macht er kein langes Federlesen und stellt sie kurzerhand ein. Angélique allerdings hat nicht darauf geachtet, wofür die Manufaktur sie eigentlich braucht. Trotzdem nimmt sie den Job als Vertriebskraft und nicht als Chocolatière an, denn die Manufaktur steht kurz vor dem Bankrott und Angélique hat ein weiches Herz. Angélique gibt sich Mühe und putzt eine Weile mit eingeübten Sätzen in Süßwarengeschäften Klinken. Jean-René, der wegen seiner Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Menschen einen Therapeuten besucht, bekommt dort die Aufgabe, jemanden zu berühren – eine Herausforderung, der er nicht gewachsen ist. Sein Bemühen ist groß, doch nichts gelingt, bis er Angélique die Hand gibt. Der Erfolg dieser Aktion macht Jean-René derart mutig, dass er sogleich einen Kuss anschließt, den Angélique unerwartet erwidert. Oh là là, das war hart – aber sehr, sehr schön. Von dieser ungewöhnlichen Erfahrung müssen sich beide erst einmal erholen. Natürlich wissen sie, dass daraus nichts entstehen kann: Der Chef, die Angestellte, das geht ja nicht. Trotzdem lädt Jean-René Angélique ins Restaurant ein, als sein Therapeut ihm diese Aufgabe stellt. Angélique ist überglücklich, denn ihr Chef gefällt ihr über alle Maßen. Damit der Abend gelingt, bringt sie Kärtchen mit, auf denen Gesprächsideen stehen. Doch auf keine der Fragen, die sie stellt, bekommt sie von Jean-René eine Antwort. Ihr Chef ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt, denn kaum sagt er einen Satz, ist sein Hemd durchgeschwitzt. In weiser Voraussicht hat er dafür einen Koffer voller frischer Hemden mitgebracht, doch wenn man sie alle fünf Minuten wechseln muss, führt das zu ständigen Unterbrechungen. Allerdings hat Jean-René einen Fehler gemacht: seine Hemden sind nicht alle identisch. Als er das bemerkt, ergreift er Hals über Kopf die Flucht. Angélique nimmt ihm das allerdings nicht übel. Die Schokoladenmanufaktur läuft inzwischen immer schlechter, bis Angélique bei einer ihrer Vertriebsrunden erfährt, welchen grandiosen Ruf ihre, pardon, Monsieur Merciers Pralinen bei Läden und Kundschaft hatten. Durch einen Trick ihrer Selbsthilfegruppe lässt sie deshalb die raffinierten Kreationen wieder aufleben – als neue Köstlichkeiten von Jean-Renés Manufaktur. Der bald einsetzende Erfolg hat Folgen – Angélique und Jean-René reisen gemeinsam zu einem Wettbewerb der Patisseure. Dass es im Hotel nur noch ein einziges Zimmer gibt, in dem sie sich ein Doppelbett teilen müssten, strapaziert die Nerven allerdings wieder extrem. Während Angélique nicht abgeneigt ist, Jean-René näher zu kommen, versucht er alles, um zu vermeiden, dass sie sich das Bett teilen müssen. Er führt sie aus, parliert und wächst fast über sich hinaus, nur um das Alleinsein mit ihr hinauszuzögern. Doch es kommt, wie es kommen muss, Fiasko inbegriffen. Und so stehen beide wieder einmal vor den Trümmern ihrer Wünsche. Glücklicherweise hat Angélique ziemlich kluge Kollegen: Jean-Renés Mitarbeiter wissen genau, was ihrem Chef fehlt. Zudem kennen sie seine Ängste und Macken, so dass es nicht schwer fällt, ihn in die richtige Richtung zu dirigieren. Heimlich folgen sie deshalb alle Angélique mit dem Auto, als sie zu ihrem Treffen bei den Anonymen Romantikern geht. Für Jean-René ist der Zeitpunkt der Wahrheit gekommen, den letzten Schritt allerdings muss er selbst machen.