Oh, ich habe geflunkert, es gab noch eine Vorstellung, die spontane Begeisterung wecken konnte. Die Komplettkette mit Lindemann-Elektronik und den neuen Lindemann-Lautsprechern weckte wohlige Gefühle. Kennen Sie das, wenn nichts nervt und die Töne einfach zu schweben scheinen? Das hört sich jetzt gestelzt an, aber so klang es hier. Sehr gut, und darüber hinaus hörten wir auch noch über iTunes – oh Gott!
Und nun zu einer Premiere: Der chinesische Hersteller Kunhap präsentierte seine O.A.T. Hifi-Geräte. Nicht ohne stolz erzählte der Repräsentant, dass alles eine Eigenentwicklung sei, sogar das Lautsprecherkabel gehöre dazu und sei auf die Anlage abgestimmt. Wir hörten ca. 15 Minuten audiophile Aufnahmen einer Chinesischen Oper (!). Die CD habe ich dann auch aus Dankbarkeit vor Ort gekauft. Aber im Ernst, die Anlage klang erwachsen, machte an und war toll verarbeitet. Achtung, die Jungs suchen Vertriebspartner für Deutschland.
Machen. Macht. Mächtiger. So präsentierte sich die Kharma und Chord Kette. Das ist alles sehr groß und voluminös. Sieht nach viel Leistung aus und klingt auch so – not my cup of tea… wie die Franzosen sagen 😉
Sie haben es vielleicht schon bemerkt, Heimkino und AV-Sound spielten auf der diesjährigen High End eine untergeordnete Rolle. Wo früher – ab und zu etwas krampfig – ein TV in ein High-End-Set-up eingebaut wurde, war es jetzt alles sehr clean. Oder wie hier bei Kef 100%. Klanglich war das eher mau, da der Raum zu offen und geschäftig war. So bekam die Vorführung der unverkäuflichen Kef Carbon-Unikate an Mark Levinson von mir auch nur ein wohlwollendes Nicken, gemein.
Wovon sprach ich vorhin? Richtig, von zwei richtig guten Vorführungen auf der diesjährigen High End 2009. Und diese hier sollte die zweite sein. Über die Optik kann man streiten, aber die Kombination aus Jean Hiraga Lautsprechern und der Audio Consulting Elektronik hat etwas „gewachsenes“ und solch einen Aufbau würde ich Zuhause wahrscheinlich nicht durchbekommen, aber das rockte total. Natürlich wurde die Musik-Auswahl bewusst dramatisch gewählt (tatsächlich musste Charly Antolinis Knock-Out herhalten – oha!), aber ich muss es sagen: das klang „wie live“! Echter kann ich mir die Wiedergabe eines Schlagzeugs nicht vorstellen. Die Optik des schönen Hanss Acoustics Plattenspieler empfinde ich dabei allerdings als zu „modern“.
